Was ein Erleb­nis! Ver­gan­ge­ne Woche fand die ers­te Junior­wahl anläss­lich der Bun­des­tags­wah­len 2021 am Arnol­di Gym­na­si­um Gotha statt. Hier­bei durf­ten alle wahl­be­rech­tig­ten Schü­ler, d.h. Arnol­di-Schü­ler und ‑Schü­le­rin­nen der Klas­sen­stu­fen 9 bis 12, unter „Real­be­din­gun­gen“ an einer Wahl teilnehmen.

Jugend bringt bun­te Mischung

An der Arnol­di Schu­le haben 298 Schü­ler gewählt, die Wahl­be­tei­li­gung lag hier bei 91,13 %. Mit 27,5% sorg­te die FDP für eine wah­re Über­ra­schung – Spit­zen­rei­ter. Die SPD folg­te mit 15,3 %, die Grü­nen schaff­ten es mit 13,7 % Pro­zent auf Platz drei und die Lin­ke bekam 12,6 % der Stim­men der Jugend­li­chen. Wei­ter dahin­ter lagen die CDU mit 9,9 %. Die AfD schei­ter­te an der 5‑Pro­zent-Hür­de mit einem ful­mi­nant nied­ri­gen Ergeb­nis von gera­de ein­mal 4,6 %. 16,5 % der Schü­ler setz­ten ihr Kreuz bei den sons­ti­gen Par­tei­en.
Obwohl der Kli­ma­schutz nicht zuletzt durch die „Fri­days for Future“-Demonstrationen bei den Jugend­li­chen sehr prä­sent ist, schnit­ten die Grü­nen an der Arnol­di Schu­le schlech­ter ab als zuvor viel­leicht erwartet.

 

FDP über­ra­schend weit vorne

Sonst beti­telt als „Par­tei der Rei­chen“, konn­te sich die FDP in den ver­gan­ge­nen Wahl­pe­ri­oden kei­ner gro­ßen Beliebt­heit bei Jugend­li­chen erfreu­en. Doch anders bei der dies­jäh­ri­gen Junior­wahl, bei jener sie im deutsch­land­wei­ten Ver­gleich mit 18,5% (Junior­wahl) nur ganz knapp mit einem Unter­schied von 2,1 Pro­zent­punk­ten als dritt­stärks­te Kraft hin­ter den Grü­nen und der SPD lan­de­te. Doch dem nicht genug – an der Arnol­di Schu­le schaff­ten es die „Frei­en Demo­kra­ten“, auf Anhieb zu punk­ten, und lan­de­ten mit 27,5% auf Platz eins. Als Grund hier­für wird nicht zuletzt die star­ke Fokus­sie­rung auf die Digi­ta­li­sie­rung genannt. Vor allem durch Coro­na haben die Schü­ler jene Män­gel im digi­ta­len Bereich stark zu spü­ren bekom­men – das soll sich ändern. Zusätz­lich stie­ßen die jun­gen Par­tei­mit­glie­der der FDP auf Sym­pa­thie bei jun­gen „Wäh­lern”.
Auch mit der Erst­stim­me wur­de der Kan­di­dat der FDP, Mar­tin Möl­ders, mit 20,6 %, auf Platz eins, gewählt. Mit jeweils 16,8 % der Stim­men folg­ten Tank­red Schip­an­ski (CDU) und Micha­el Mül­ler (SPD).

Alter macht den Unterschied

Klar ist, die Jugend for­dert Wan­del, sei es in Sachen Kli­ma­wan­del, der Lega­li­sie­rung Can­na­bis‘ oder schlicht im Bereich der Digi­ta­li­sie­rung. So ist es wenig ver­wun­der­lich, dass im Ver­gleich zur ech­ten Bun­des­tags­wahl unter den Schü­lern die Uni­on weit­aus schlech­ter abschnei­det, als es sowie­so der Fall ist. Kamen CDU/CSU bei den offi­zi­el­len Wah­len auf 24,1% der Wahl­stim­men, so gel­ten sie bei der dies­jäh­ri­gen Junior­wahl mit nur ledig­lich 13,5% (deutsch­land­weit) als weit abge­schla­gen. Star­ker Beliebt­heit durf­ten sich dafür neben der FDP auch die
Poli­ti­ke­rin­nen und Poli­ti­ker des „Bünd­nis[’] 90/Die Grü­nen“ erfreu­en. Die­se schnit­ten über­durch­schnitt­lich gut mit einem deutsch­land­wei­ten Junior­wahl­er­geb­nis von 20,6% ab. Im Ver­gleich: Bei den offi­zi­el­len Wah­len blie­ben die Grü­nen im Jahr 2021 mit 14,8% unter den vor­aus­ge­gan­ge­nen Pro­gno­sen. Aller­dings darf man sich sei­tens der Grü­nen auf einen star­ken Zuwachs von Erst­wäh­lern in den fol­gen­den Wah­len freu­en, so Umfra­gen der Öffentlich-rechtlichen.

Im Namen des gesam­ten Kur­ses 22sk1 bedan­ken wir uns bei allen Teil­neh­mern der Junior­wahl und hof­fen, dass ihr durch die­sen simu­lier­ten Wahl­akt nun opti­mal auf eure ers­te rich­ti­ge Bun­des­tags­wahl vor­be­rei­tet seid.

Richard Dorl und Franz Deubner